Parasiten im menschlichen Körper: Zwischen Koexistenz und Belastung

Teil 1 der Reihe: Was sind Parasiten – und warum lohnt sich ein genauer Blick?

In unserer modernen Welt – geprägt von Hygiene, Aufklärung und Medizin – scheint das Thema „Parasiten“ auf den ersten Blick fast wie ein Relikt aus früheren Zeiten. Und doch zeigen aktuelle Forschungen und ganzheitliche Beobachtungen, dass diese winzigen Organismen nach wie vor eine tiefgreifende Rolle für unsere Gesundheit spielen können – manchmal verborgen, manchmal unterschätzt, aber selten irrelevant.

 
 
Minimlaitische Darstellung eines menschlichen Körpers , die Gleichgewicht und Balance symbolisiert.
 
 

Leben im Körper: Wenn das Gleichgewicht kippt

Parasiten sind keine Ausnahmeerscheinung. Im Gegenteil: Viele Expert:innen gehen davon aus, dass fast jeder Mensch im Laufe seines Lebens – bewusst oder unbewusst – mit ihnen in Berührung kommt. Dabei geht es nicht immer um akute Erkrankungen, sondern vielmehr um stille Prozesse, die unser Wohlbefinden langfristig beeinflussen können.

Einige Parasiten leben unauffällig mit uns, andere rauben uns buchstäblich Energie. Entscheidend ist das Gleichgewicht – und ob der Körper in der Lage ist, mit diesen Mitbewohnern umzugehen.

Was sind Parasiten eigentlich?

Ein Parasit ist ein Organismus, der auf Kosten eines anderen lebt – in diesem Fall auf Kosten des menschlichen Körpers. Er entzieht ihm Nährstoffe, stört Abläufe und kann sich dabei teilweise unkontrolliert vermehren. Besonders häufig betroffen ist unser Verdauungssystem – allen voran der Darm.

Man unterscheidet drei Hauptgruppen:

  • Protozoen: mikroskopisch kleine Einzeller wie Giardia lamblia oder Cryptosporidium, die vor allem den Darm befallen.

  • Würmer: wie Spul-, Band- oder Madenwürmer, die sich über Eier im Körper entwickeln und über Nahrung, Wasser oder Kontakt mit Tieren übertragen werden.

  • Ektoparasiten: wie Läuse, Milben oder Zecken – sie leben auf Haut und Haaren, sind meist sichtbar und verursachen Juckreiz und lokale Entzündungen.

 

Harmonie oder Belastung: Die feine Grenze

Nicht alle Parasiten verursachen unmittelbar Beschwerden. Manche leben unauffällig mit uns – so wie auch Bakterien Teil eines gesunden Mikrobioms sein können. Doch wenn das Gleichgewicht gestört ist – durch Stress, ein geschwächtes Immunsystem oder Umweltfaktoren – kippt die Beziehung. Die Folge: Chronische Entzündungen, Verdauungsprobleme, Nährstoffmangel, Müdigkeit, Hautprobleme oder diffuse Beschwerden ohne klare Ursache.

💡 Ein Beispiel: Parasiten können wertvolle Nährstoffe binden, noch bevor sie vom Körper aufgenommen werden. Die Folge ist ein schleichender Mangel – bei gleichzeitig normaler Ernährung.

 

Symptome, die auf Parasiten hindeuten können

  • Häufige oder anhaltende Verdauungsbeschwerden (z. B. Blähungen, Durchfall, Verstopfung)

  • Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsschwäche

  • Unerklärliche Hautprobleme

  • Kopfschmerzen, „Brain Fog“ oder depressive Verstimmungen

  • Heißhunger auf Süßes, insbesondere abends

  • Unverträglichkeiten oder diffuse Allergien

  • Juckreiz, besonders im Afterbereich (z. B. bei Kindern)

Diese Symptome können auf viele Ursachen hindeuten – doch besonders bei unspezifischen oder therapieresistenten Beschwerden lohnt es sich, auch Parasiten in Betracht zu ziehen.

 

Warum dieses Thema wichtiger ist, als wir denken

Immer mehr ganzheitlich arbeitende Ärzt:innen, Zahnärzt:innen und Heilpraktiker:innen vermuten: Parasitenbelastungen könnten hinter einer Vielzahl chronischer Erkrankungen stehen, darunter auch Autoimmunerkrankungen, Hautkrankheiten oder neurologische Symptome. 

In der ganzheitlichen Zahnmedizin – etwa in der IST-Diagnostik nach Dr. Ingrid Fonk – spielt die Parasitendiagnostik eine zentrale Rolle. Sie hilft dabei, stille Belastungen zu erkennen, wenn klassische Labortests „unauffällig“ bleiben.

👉 Ein spannender Zusammenhang wird auch im Bereich Autismus diskutiert: Eine wachsende Zahl von Expert:innen geht davon aus, dass chronische Parasitenbelastungen – insbesondere im Darm – eine Rolle bei der Entstehung autistischer Symptome spielen könnten. In diesem Zusammenhang berichten Forscher und Therapeuten von bemerkenswerten Entwicklungen bei Kindern, deren Behandlung auf eine gezielte Darmreinigung und Parasitenregulation ausgerichtet war.

Zum Artikel: Autismus ist heilbar! – ZeitenSchrift Nr. 86

 

Fazit: Ein unterschätztes Thema mit großer Relevanz

Ob schleichend oder akut: Parasiten können unseren Körper auf vielfältige Weise beeinflussen. Dabei sind sie keinesfalls ein Zeichen mangelnder Hygiene oder ein Problem tropischer Länder – sondern ein natürlicher Teil unserer Umwelt, dem wir immer wieder begegnen.

Die gute Nachricht: Es gibt Wege, um Parasitenbelastungen zu erkennen, zu verstehen – und gegebenenfalls sanft auszuleiten. In den kommenden Teilen dieser Blogreihe erfahren Sie mehr über natürliche Mittel, vorbeugende Maßnahmen und den besonderen Zusammenhang zwischen Darmgesundheit und Parasiten.


Weiterlesen:

 

 

Hinweis

Dieser Artikel dient ausschließlich der Information. Er ersetzt keine medizinische Beratung oder Diagnose. Bei gesundheitlichen Beschwerden wenden Sie sich bitte an eine Ärztin, einen Arzt oder eine qualifizierte therapeutische Fachperson. Die Zahnarztpraxis Alsterdorf bietet keine Parasitendiagnostik oder entsprechende Therapien an.

 

💡 Hinweis zur individuellen Beratung

Wir freuen uns, dass unsere Blogbeiträge Ihnen wertvolle Einblicke in die biologische Zahnmedizin geben. Bitte beachten Sie jedoch, dass diese Informationen eine individuelle zahnärztliche Beratung nicht ersetzen können.

Da eine fundierte Einschätzung immer eine persönliche Untersuchung und eine vollständige Befundaufnahme erfordert, können wir per E-Mail keine medizinischen Diagnosen oder Behandlungsempfehlungen geben. Vielen Dank für Ihr Verständnis!

 
 

 
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Was kann man gegen Parasiten tun? Ganzheitliche Impulse für Körper und Mikrobiom

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IST-Diagnostik: Wenn der Körper mehr sagt als das Labor